BAD BLANKENBURG

Wo die Täler von Schwarza und Rinne sich vereinen liegt, umsäumt von sonnigen Berghängen, das Städtchen Bad Blankenburg. Einen Teil dieser Hänge nutzte man schon im Mittelalter für den Weinanbau. Später als dieser nicht mehr sehr lohnenswert schien, brachten die findigen Bauern der heute zu Bad Blankenburg gehörenden Dörfer eine exotische Heil- und Duftpflanze in die Region: den Lavendel. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schmückten so die blau bis violett leuchtenden Lavendelblüten im Sommer die Bergwiesen unterhalb der Muschelkalkhänge um die Burgruine Greifenstein.

Die Blankenburg, die der Stadt zu ihren Füßen den Namen gab und später Greifenstein heißt, war als Stammsitz einer Schwarzburger Grafenlinie im Mittelalter Geburtsort eines deutschen Königs. Danach verfiel die Anlage und wird seit etwa 100 Jahren nun von fleißigen Händen wieder aufgebaut und instand gehalten. In der Burgfalknerei kann der Besucher in herrlicher Kulisse die Freiflüge der majestätischen Könige der Lüfte wie Adler, Geier, Bussarde, Falken und Eulen hautnah erleben. Durstige Münder können auch hier die Biere mit dem Wahrzeichen der Stadt Bad Blankenburg inmitten der über 800 Jahre alten Kulisse mit einem Ausblick über die Stadt genießen.

Seit 1411 ist das Braurecht im Ortsteil Watzdorf nachweisbar, wo bis heute Bier hergestellt wird. Das 600-jährige Jubiläum dieser Brautradition wurde im Jahr 2011 in der Traditions- und Spezialitätenbrauerei innerhalb einer Festwoche begangen. In uriger Atmosphäre mit einem direkten Blick in das Sudhaus kann man im Schalander die Vielfalt der hergestellten Biere verkosten. Wer über die Gaumenfreuden hinaus seinen Wissensdurst stillen möchte, kann seinen Besuch in der Brauerei mit einer Führung durch den Produktionsbetrieb abrunden und im Brauereimuseum in die Tiefen der historischen Braukunst abtauchen (nach vorheriger Abstimmung).

Jedes Jahr am letzten Wochenende im Juli feiern die Bad Blankenburger ihre Lavendeltradition mit einem großen Lavendelfest. Die Aktivitäten rund um das Fest lassen die Stadt in der Blütezeit des Lavendels in einem sanften lila erstrahlen. Einheimische sowie Gäste aus Nah und Fern erleben als Höhepunkt die Krönung der Bad Blankenburger Lavendelkönigin, die dann während ihrer einjährigen Amtszeit die Kunde vom Lavendeleck im Thüringer Kräutergarten in die Region und darüber hinaus trägt.

Neben seiner Lage im Thüringer Kräutergarten ist Bad Blankenburg auch noch durch einen zweiten Garten in weiten Teilen der Welt bekannt. Der Pädagoge Friedrich Fröbel gründete hier eine „Pflege-, Spiel- und Beschäftigungsanstalt“ für Kleinkinder. Neben seinen Liedern, Flecht- und Faltarbeiten (Fröbelstern) wurden vor allem seine Spielgaben Kugel, Walze und Würfel bekannt, die in Form von Denkmälern oder Logos an verschiedenen Stellen der Stadt präsent sind. Am 28. Juni 1840 sah der alte Rathaussaal (heute Fröbelsaal) die Gründungsveranstaltung des Allgemeinen Deutschen Kindergartens, der ersten derartigen Einrichtung weltweit. Von hier aus traten Idee und Begriff in den folgenden Jahrzehnten ihre Reise um den Globus an.

Entlang der Schwarza verläuft im Stadtgebiet der Kurpark, der gerade in den letzten Jahren zu neuer Blüte gelangte. In einem eigens dafür errichteten Quellpavillon können Erholungssuchende die St.-Antonius-Mineralquelle probieren und dann am Freibadgelände vorbei zur Landessportschule spazieren, die in großzügigen Anlagen zu Sport und Tagung sowie Erholung im Wellnessbereich „Vitalion“ einlädt

Das Tor zum Schwarzatal

Bad Blankenburg bildet aufgrund seiner Tallage das symbolische „Tor“ zum wildromantischen Schwarzatal. Das untere Schwarzatal eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens und bietet vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Heimstatt. Dazu zählen unter anderem zahlreiche wildwachsende Orchideenarten, der Eisvogel und das Bachneunauge. Es ist ein Paradies für Wanderer, Radfahrer, Angler sowie alle, die Natur lieben und erleben möchten. Eindrucksvoll sind die Ausblicke auf dem zertifizierten Panoramawanderweg entlang der Schwarza, vorbei an Griesbachfelsen, Teufelstreppe und Trippstein.
Folgt man dem Verlauf der Schwarza, gelangt man vorbei am Kaisersaal in Schwarzburg und am Bauernmuseum in Sitzendorf bis hin zur Oberweißbacher Bergbahn, die in ruhiger Natur mit einer Fahrt von 1,4 km über 300 Höhenmeter überwindet und dabei einen herrlichen Blick über das Thüringer Schiefergebirge bietet.

Touristische Straßen

Eine Vielzahl touristischer Straßen und Wege kreuzen Bad Blankenburg:
–    die Bier- und Burgenstraße
–    die Thüringer Klassikerstraße
–    die Deutsche Spielzeugstraße
–    die Thüringer Porzellanstraße
–    die Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten
–    der Europäische Bergwanderweg und
–    der Thüringenweg.

Tourist- und ServiceCenter
(in der Stadthalle)
Bahnhofstraße 23
07422 Bad Blankenburg
Tel: 036741 – 57577
Fax: 036741 – 5682721
Email: info@bad-blankenburg.de
Internet: www.bad-blankenburg.info

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