BURG ROTHENKIRCHEN

Nach der Gründung des Erzbistums Bamberg durch Kaiser Heinrich den II. im Jahre 1007 entstand neben der Kirche von Rothenkirchen auch die Alte Burg auf dem Bergsporn zwischen dem Haßlachfluß und der Ölschnitz (heute Landleitenbach) zum Schutz der Bürger von Rothenkirchen und der Straße über den Höhenweg (Heeresstraße) vom Fränkischen- ins Thüringer Land. Dieser Höhenweg war die einzige Verbindungsstraße, denn durch die Täler, die oft überschwemmt waren, führten keine Wege.
In einer alten Urkunde von 1187 heißt es: Fürstbischof Otto der II von Meranien gründete Burg und Ort Rothenkirchen. Diese Burg stand oben auf dem Berg. Im Garten des Herrn Eduard Hauck ist noch der Schutthügel zu sehen, unter dem der Rest der Burganlage verborgen ist. Die ersten Ritter waren die Herren von Cappel und von Haßlach, die auch in Haßlach bei Kronach eine Burg besaßen.
Im Jahre 1385 kaufte Konrad von Würzburg, genannt Konz, die Burg von Rothenkirchen. Später bauten die Verwandten Dietz und Wolf außerhalb der Burgmauern ein eigenes Haus, die heutigen Burgreste, die noch vorhanden sind. Im Bauernkrieg wurden die Dächer abgebrannt und die Gebäude verwüstet. Schon nach kurzer Zeit waren die Schäden ausgebessert und die Gebäude wieder bewohnbar.
Im Jahre 1519 wurde in der Burg, als drittes Kind des Hironimus v. Würtzburg, der kleine Veit geboten. Er wurde später der Fürstbischof Veit der II vom Fürstbistum in Bamberg von 1561 bis 1577.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Burggebäude so stark zerstört, so dass die obere Burg nicht mehr aufgebaut wurde und die Untere kaum mehr bewohnbar war. Nach dem Tod des Christoph von Würtzburg, der keine eigenen Nachkommen hatte, verkaufte der Erbe Veit von Würtzburg aus Mitwitz die Burg an den Bischof von Bamberg. Diese Burg blieb Ruine, lediglich wurden die offenen Löcher notdürftig verschlossen, die Türme abgetragen und auf die verbliebenen Mauern ein Dach aufgesetzt, damit man in den Kellergewölben Rüben und Kartoffeln über den Winter lagern konnte.

1963 kaufte die Fa. Wittig aus Rothenkirchen die Burg. 1996 erklärte die Witwe Frau Margot Wittig, ihr Erbe, die alte Burg für Herrenlos. Die Burg hatte früher die vierfache Ausdehnung. Dazu kam ein Brauhaus ein Schafstall mit anderen Nebengebäuden. Alte Hausnahmen wie Ritterschmies, Wounge, Saottle, Schreibe, zeigen auf Handwerker hin, die für die Ritter gearbeitet haben oder im Dienst der Burg standen. Zum Eigen der Burg gehörten Wälder und Fluren rings um Rothenkirchen, die Wiesen im Haßlach- und Ölschnitztal vom heutigen Floßteich südlich der Aumühle und von Förtschendorf bis südlich von Pressig. In den Jahren 1803 bis 1806 übernahm das Königreich Bayern den bischöflichen Besitz mit der Burg und dem Land rund um Rothenkirchen. Die Waldungen wurden Eigen des Königreiches, Wiesen und Äcker verkaufte man an die umliegenden Bauern und Einwohner. Ein Großteil der Burgmauern wurde als Baumaterial zur alten Kirche und zu Mauern an Häusern und Bachufern verwendet.

2005 wurden an der alten Burg die Außenmauern mit einem Ringanker gesichert und der gesamte Dachstuhl erneuert. Die Baukosten übernahm der Freistaat Bayern. Eigentümer wurde nun der Markt Pressig.
Pläne des Heimatpflegers Josef Beitzinger, im Dachgeschoss der Burg ein Heimatmuseum einzurichten, wurden vom Amt für Heimatpflege und der Oberfrankenstiftung unterstützt. So entstand im Jahre 2017 das geplante Museum in dem altes Gerät aus Handwerk und bäuerlicher Arbeit aus früheren Zeiten gezeigt wird und somit der Nachwelt erhalten werden soll.

Rothenkirchen, den 20. September 2017
Josef Beitzinger, Heimatpfleger

Markt Pressig
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Internet: www.pressig.de

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