Politisches Zentrum des Herzogtums Sachsen-Weimar war über Jahrhunderte das Residenzschloss Weimar nahe der Ilm. Die regelmäßige Vielflügelanlage ging aus den Wiederaufbauten nach zwei Bränden hervor. An die Vorgeschichte der Anlage als Burg, die im 16. Jahrhundert zum Schloss umgebaut wurde, erinnert heute noch das an der Südwestecke vorgelagerte Ensemble Bastille. Die aus dem mittelalterlichen Burgturm und dem Renaissance-Torhaus bestehende Baugruppe blieb von den Bränden verschont und blieb auch bei den jeweils anschließenden modernisierenden Wiederaufbauarbeiten des 17. und späten 18. Jahrhunderts erhalten.
Grund für das Festhalten an dem älteren Bau, der die Symmetrie des Schlosses bricht, ist wohl die Ausstrahlung der Altehrwürdigkeit der herrschenden Dynastie. Besonders ein kleines Detail ist es, das an dessen Geschichte erinnert: Am stadtseitigen Portal des Torhauses ist das Wappen der sächsischen Kurfürsten zu sehen. Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige aus der ernestinischen Linie der Wettiner führte es, bis er als Anführer der Reformationstruppen in den Schmalkaldischen Kriegen dem Kaiser unterlag. Neben großen Teilen seiner Territorien verlor er infolgedessen die Kurwürde an die in Dresden residierende albertinische Bruderlinie. Mit dem Torhaus und seinem Wappen hielten die Nachfahren auch seine Rolle als Vorkämpfer der Reformation in Ehren.
Das Ensemble Bastille ist Teil der UNESCO-Welterbestätte „Klassisches Weimar“, die zahlreiche weitere Bauten und Parkanlagen in und um Weimar umfasst.
Das Innere des Ensembles Bastille ist als Baustelle nur im Rahmen von Sonderführungen zu besichtigen.
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Residenzschloss Weimar und Stätten der Weimarer Klassik
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