1337 erstmals in dem Erbteilungsvertrag der Grafen von Orlamünde urkundlich erwähnt, gelangt es 1438 in den Besitz der Reichserbmarschälle von Pappenheim. Der Ausbau der Burg zu einem stattlichen Schloss erfolgt unter Sebastian 1517 und wird nach dessen Tod von seinen Söhnen Veit und Achatius 1541 beendet. 1602 stirbt die Erblinie der Gräfenthaler Pappenheimer aus, die Herrschaft wird verkauft und wechselt mehrfach den Besitzer, bevor es 1920 in das Eigentum des Landes Thüringen übergeht.
Ein verheerender Brand 1686 vernichtet 4/5 des Schlosses. Der Aufbau erfolgt nur teilweise. Lediglich die Wohnung des Amtmannes im Mittelteil wird hergerichtet.
Ab 1829 dient das Schloss als Stadt- und Landgericht und von 1879 – 1949 als Amtsgericht Gräfenthal. Nach Gründung der DDR entstehen in den ehrwürdigen Räumen mehrere sehr einfach gestaltete Wohnungen, später durch Eigeninitiative vieler Bürger aus Gräfenthal eine Gaststätte, eine Heimatstube und eine attraktivere Außenanlage.
Nach der Wende versuchten sich mehrere Eigentümer an der Sanierung des desolaten Schlosses. Seit 2007 befindet sich die historische Anlage in Besitz der Schloss-Wespenstein-Stiftung, die sich für die Erhaltung, Restaurierung und wissenschaftliche Erforschung des Baudenkmals Schloss Wespenstein einsetzt. Für die Umsetzung des Stiftungsgedankens erhielt 2011 der Stifter und Förderer Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Wehr den Denkmalpflegepreis des Freistaates Thüringen.
Um 1600 entstand wahrscheinlich im Volksmund der Name Wespenstein und soll durch den in den Felsen getriebenen Bau von Räumen und Gängen im Schloss an ein Wespennest erinnern.
Über lange Jahre war das Schloss Austragungsort vielfältiger kultureller Veranstaltungen und es finden dort auch heute noch Trauungen an der ca. 400 Jahre alten Eibe statt. Das stattliche Schloss thront als Blickfang über der Stadt Gräfenthal und ist eine eindrucksvolle Sehenswürdigkeit für nah und weit gereiste Gäste.
Schloss Wespenstein
(in Privatbesitz)
Am Schloßberg 1
98743 Gräfenthal
Internet: Schloss Wespenstein (Wikipedia)