SCHLOSS SCHWARZBURG

Wer zwischen Saalfeld und Rudolstadt von der B 85 abbiegt und dem Lauf der Schwarza folgt, findet sich gleich hinter Bad Blankenburg zwischen schroffen Felswänden und steilen Berghängen wieder. Hier hat sich die Schwarza ihren Weg durch die Ausläufer des Thüringer Waldes gebahnt, und die Straße folgt ihrem kurvenreichen Weg. Nach einigen Kilometern Fahrt aufwärts in Richtung Quelle öffnet sich das Tal zu einem weiten Kessel. Dort erhebt sich über dem ins Tal geschmiegten Ort Schwarzburg ein langgestreckter, von der Schwarza umflossener Fels mit dem Schloss, das dem Dorf seinen Namen gab.

Die Schwarzburg war seit dem Hochmittelalter der Stammsitz der Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg. Sie bauten die Anlage zum Schloss aus und nutzten es auch dann intensiv weiter, als sie ihre Residenz kurz vor 1600 längst nach Rudolstadt verlegt hatten. Prägend war der Umbau im Stil des Barock im frühen 18. Jahrhundert. Die Schlossanlage verfügte nun neben dem Hauptgebäude mit herrschaftlichen Appartements und dem Ahnensaal sowie dem Zeughaus mit der fürstlichen Waffensammlung über das Kaisersaalgebäude mit Orangerie.

Nach der Revolution 1918 behielt die ehemals fürstliche Familie zunächst Wohnrecht auf Schloss Schwarzburg. 1940 jedoch begannen die Nationalsozialisten mit dem Umbau des Schlosses zu einem Reichsgästehaus. Als zwei Jahre später die Baustelle kriegsbedingt eingestellt wurde, blieb eine stark zerstörte Schlossanlage zurück. Das Hauptgebäude war ruiniert, die Schlosskirche, das Torhaus und ein Wohntrakt völlig abgetragen. Schwer geschädigt war auch das Kaisersaalgebäude. Die Waffensammlung des Zeughauses war in Rudolstadt eingelagert.

Während das Kaisersaalgebäude bereits 1971 restauriert wiedereröffnet werden konnte, mussten die übrigen Gebäude bis 2009 warten. Dann konnte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Sanierung des Zeughauses und der Bestandssicherung am Hauptgebäude beginnen.

Inzwischen zeigt das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg im Zeughaus wieder die originale Waffensammlung – sogar in der historisch überlieferten Präsentation. Im Hauptgebäude konnte die STSG im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen zwei erste Räume wieder nutzbar machen – den Ahnensaal und den Emporensaal. Die Räume wurden nicht restauriert, alle Spuren der Geschichte sind noch ablesbar und sorgen für eine einzigartige Atmosphäre.

Schloss Schwarzburg gehört zu den Monumenten der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Hinweis:
Das Hauptgebäude und das Zeughaus sind nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Telefonische Voranmeldung zu den Führungen im Kassenshop unter 036730- 39 96 30.

Zeughaus und Kaisersaalgebäude
Fürstliche Erlebniswelten Schloss Schwarzburg

Schlossstraße 1a
07427 Schwarzburg
Tel: 036730 – 39 96 30
Email: museum@schloss-schwarzburg.com
Internet: www.schloss-schwarzburg.com bzw. www.thueringerschloesser.de

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